December 2024
18:00 Uhr
Recht auf Schutz, Teilhabe, Perspektiven - zur Situation von Roma* aus Moldau · organisiert von BARE · Podiumsdiskussion
Einlass: 17:30 Uhr
Tickets: Eintritt Frei
Moldau wurde letztes Jahr durch die Bundesregierung zum „sicheren Herkunftsland“ erklärt, unter scharfem Protest zahlreicher Roma*-Selbst-und Menschenrechtsorganisationen: ein weiterer Schritt, um das Asylverfahren für vor massiver Diskriminierung und Marginalisierung Fliehenden in Gänze auszuhebeln. Doch die Menschen sehen sich nach wie vor genötigt, diesen Weg mangels Alternativen zu nutzen und versuchen einfach das Beste für sich und ihre Familien zu erreichen.Über den Weg der sogenannten regulären Arbeitsmigration nach Deutschland zu kommen ist insbesondere für minderqualifizierte Roma* äußerst schwierig und hürdenreich. Informelle Beschäftigung erscheint in diesem Zusammenhang zuweilen als die realistischste Option. Saisonarbeitskräften drohen vielfach Entrechtung und Ausbeutung.
In Moldau wiederum fehlt es aus Sicht von Selbstorganisationen an Maßnahmen, die Angehörigen der Roma*-Minderheit vor dem kollektiv und institutionell tief verankerten Rassismus wirksam schützen sowie substantielle Perspektiven bieten, um vor Ort sichere Existenzen aufzubauen.
Mit dem Podium wollen wir fragen: Wie können wir gemeinsam die konkreten Lebensbedingungen von Roma* gegen das repressive Grenz-und kapitalistische Migrationsregime verbessern? Wo gibt es politische Handlungsräume die zu nutzen bzw. durchzusetzen sind? Denn die Menschen kommen, sind hier, trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse, mit all ihren Wünschen, Hoffnungen, Forderungen.
Unsere Podiumsgäste sind: eine betroffene Person aus Moldau, Emily Barnickel (Flüchtlingsrat Berlin), Andreas Eibelshäuser(Anwalt), N.N.(Beratung, angefragt).
Moderation: Christoph Leucht(Hildegard-Lagrenne-Stiftung).
Die Veranstaltung wird konsekutiv gedolmetscht. Aktualisierte Infos: www.bare.berlin
Foto von Dong-Ha Coe
19:30 Uhr
Jüdischer Salon im Grünen Salon · Verborgene Verbindungen: Blicke auf Israel und Deutschland · Mit: Alexandra Knocke & Alma Sade · Podcast
Einlass: 19:00 Uhr
Tickets: 5€
Wenn von „den Beziehungen“ zwischen Deutschland und Israel die Rede ist, wird es schnell staatstragend – oder schwarz-weiß. Dann geht es um „pro“ und „anti“, um Täter und Opfer, um politische Positionierungen und Stellungsnahmen, die häufig nach Worthülsen klingen. Das hat jedoch wenig mit den Lebenswelten von Israelis und Deutschen zu tun, die sich in ihrem Alltag tatsächlich begegnen. Ihre Geschichten erzählen oft von Zwischenmenschlichem und Emotionen, persönlichen Verbindungen und gemeinsamem Erleben.
„Woran denkst Du, wenn Du an Israel denkst? Woran denkst Du, wenn Du an Deutschland denkst?“ – sind die zwei Fragen, die Dr. Alexandra Nocke und Teresa Schäfer im Rahmen ihres Buches „Ich sehe was, was Du nicht siehst. Deutschland. Israel. Einblicke.“ ihren Interviewpartner:innen gestellt haben. Eine der Beitragenden im Buch war die Sopranistin Alma Sadé, die an diesem Abend zusammen mit Alexandra Nocke über ihren ganz persönlichen Blick auf Deutschland und Israel spricht. Es geht dabei um Grünflächen im nowhere land, Freiheit und Ficusbäumen auf den Boulevards in Tel Aviv, aber auch um den existentiellen Bruch nach dem 7.10.2023. Im Jüdischen Salon präsentieren Alexandra Nocke und Alma Sadé überraschende Perspektiven auf die Beziehungen zwischen Israelis und Deutschen und blicken auf Trennendes und Verbindendes, Ungewöhnliches und vermeintlich Typisches.
Die Sopranistin Alma Sadé wurde 1981 als Alma Saddeh Moshonov in eine renommierte Künstler:innenfamilie in Tel Aviv geboren. Nach einem Schulpraktikum am Opernhaus von Tel Aviv zog sie nach New York und absolvierte ein vierjähriges Gesangsstudium am Mannes College of Music. Anschließend erhielt sie ein Engagement an der Deutschen Oper am Rhein und überzeugte mit ihrer gesanglichen wie sprachlichen Vielseitigkeit. Sie sang klassische Opern und Operetten in deutscher, französischer und italienischer Sprache. Seit 2014/2015 ist sie als Solistin festes Ensemblemitglied an der Komischen Oper in Berlin und übernahm unter andrem Rollen in Die Hochzeit von Figaro, West Side Story und Anatevka. Alma Sadé lebt in Berlin.
Alexandra Nocke konzipiert und kuratiert Ausstellungen, Bücher und Kulturveranstaltungen. Sie arbeitet als Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin unter anderem in Deutschland und Israel zu Fragen der Identitätsentwicklung in der zeitgenössischen israelischen Gesellschaft sowie zu Kunst und Kultur in Israel mit dem Schwerpunkt Fotografie. Ihre Doktorarbeit wurde unter dem Titel The Place of the Mediterranean in Modern Israeli Identity (2009) veröffentlicht. Sie war für die Projekte Wir sind hier – Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay (2021), für die Wanderausstellung Israelis & Deutsche (2015) sowie Insight: Micha Bar-Am’s Israel (2011) des Magnum-Fotografen Micha Bar-Am verantwortlich. Alexandra Nocke lebt mit ihrer Familie in Berlin.
14:00 Uhr
Neue Wege in der Roma-Politik. Diskussion zur aktuellen Lage
Einlass: 13:30 Uhr
Tickets: Eintritt Frei
Veranstaltung zu aktuellen Diskussionen der Roma-Politik
Die EU-Roma-Strategie und ihre Umsetzung auf nationaler Ebene sowie die Empfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus zählen zu den zentralen politischen Maßnahmen zur Verbesserung der gesellschaftlichen Situation von Roma*. Aufbauend auf den Themen des Bundes Roma Kongresses 2024 möchten wir in dieser Veranstaltung mit politischen Entscheidungsträger:innen und der Öffentlichkeit darüber sprechen, wie die Umsetzung dieser Strategien und die im Kongress erarbeiteten Empfehlungen konkret gestaltet werden kann. Ziel ist es, gemeinsam Wege zu finden, um die politischen Programme und Handlungsempfehlungen effektiv voranzubringen. Zu diesem Austausch werden auch zentrale politische Akteur:innen eingeladen.
Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Bundes Roma Verband e.V., Roma Trial e.V., Carmen e.V., Pro Sinti und Roma e.V. sowie dem Roma Center e.V. organisiert.